SoSe 2018: Arbeit und Gesellschaft im Wandel: Herausforderung Digitalisierung

Die Digitalisierung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen gilt als eine der größten Herausforderungen für die Arbeitswelt. Kollaborierende Robotik, Wearable Computing, Cloudwork erfordern wie auch viele andere digitalbasierte Technologien veränderte Organisa-tionsformen und Qualifizierungen. Die digitale Transformation bringt neue Geschäftsmodelle ebenso hervor wie neue Formen der Arbeit. Die tradierte Mitbestimmung im Betrieb wird vor große Herausforderungen gestellt und bedarf neuer Regulierungen z.B. hinsichtlich des Da-ten-, Arbeits- und des Gesundheitsschutzes.
In der Veranstaltungsreihe steht die Umsetzung der Digitalisierung in der Praxis der Arbeits-welt im Vordergrund. Wir freuen uns sehr darauf, dass betriebliche Vertreterinnen/Vertreter und Gewerkschafterinnen/Gewerkschafter mit interessierten Studierenden in einem erweiter-ten öffentlichen Rahmen diskutieren werden, was die Neuordnung des Verhältnisses von Mensch-Organisation-Technik für „Gute Arbeit“ und für die Mitbestimmung bedeutet.
Die Vorlesungsreihe ist Bestandteil des Lehrprogramms des Instituts für Sozialwissenschaften (Modul 4: Arbeit und Gesellschaft) und ist auch für betriebliche Kolleginnen und Kollegen geöffnet.
Marianne Putzker von der Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften Region SüdOst-Niedersachsen an der TU Braunschweig und Antje Blöcker als Moderatorin.

05.04.2018

„Arbeitswelten im Wandel – Warum die Praxis wichtig ist“
Herbert Oberbeck, TU Braunschweig

Herbert Oberbeck, TU Braunschweig eröffnet das Dialog-Seminar mit einem Einstieg in das Seminar-Programm und einer Einführung in verschiedene Pfade der empirischen Arbeitsforschung zum Thema „Arbeit, Organisation, Technik“, deren Ursprünge und kontroversen Verläufe.

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12.04.2018

Industrie 4.0 und betriebliche Auswirkungen
Uwe Fritsch, VW-Werk Braunschweig

Der Betriebsratsvorsitzende des VW-Werkes Braunschweig, Uwe Fritsch, wird an Beispielen diskutieren, welche betrieblichen Umsetzungen im Kontext der aktuellen Debatte um Industrie 4.0 bei der VW AG schon Realität sind, und was dies für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet.

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19.04.2018

Dienstleistung 4.0 und betriebliche Auswirkungen: Erfahrungen aus dem ver.di/Land Niedersachsen-Projekt: „Den digitalen Wandel im Dienstleis-tungsbereich gestalten“.
Anja Kramer, ver.di Bildungswerk
 
Digitalisierung bedeutet oft mehr Flexibilisierung und Entgrenzung für Be-schäftigte und auch für ganze Organisationen. Bleiben die Kriterien für „gute Arbeit“ in digitalen Veränderungsprozessen auf der Strecke? Anja Kramer vom ver.di Bildungswerk stellt die Ergebnisse des Projektes „Den digitalen Wandel im Dienstleistungsbereich gestalten“, an dem u.a. die Unternehmen Deutsche Rentenversicherung, NDR und T-Systems beteiligt waren, in den Vordergrund ihres Vortrags.

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26.04.2018

Robotik, Cobots, 3D-Brillen und andere Werkerführungssysteme im
Motorenwerk
Andrea Eckardt, VW-Werk Salzgitter

Sind Cobots – Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) als neue Rationalisie-rungsform auf dem Vormarsch? Wo MRK und andere Werkerführungssysteme im VW-Motorenwerk Salzgitter konkret zum Einsatz kommen, wird die Fach-referentin des Betriebsrates, Andrea Eckardt von VW-Salzgitter, vorstellen. Welche Mitbestimmungsregeln werden angewendet, wenn es um Zustimmung beim Einsatz der Roboter ohne Käfig/Schutzzaun geht.

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03.05.2018

Ganzheitliche Gefährdung und Messbarkeit von Arbeitsleistungen:
Daten-, Arbeits- und Gesundheitsschutz im Digitalisierungsprozess. Das Beispiel AMAZON
Thomas Voß, ver.di Bundesverwaltung

Was muss man sich unter der Verbindung von Digitalisierung und tayloristi-scher Arbeitsteilung vorstellen? Welche Rolle spielt der Daten-, Arbeits- und Gesundheitsschutz in Arbeitskontexten, in denen monoton kontrollierte Arbeit oft zu psychischen Erkrankungen führt. Der für das Logistik- und Online-Unternehmen zuständige Gewerkschaftssekretär Thomas Voß von ver.di spricht über solche Arbeitsbedingungen am Beispiel von AMAZON.

17.05.2018

Arbeits- und Organisationswandel im Versicherungswesen
Bettina Unger, DAK Gesundheit

Mit den Möglichkeiten z. B. immer mehr Daten zu erfassen und zu verknüpfen sowie Geschäftsprozesse vollständig automatisiert ohne das Eingreifen von Menschen ablaufen lassen zu können, verändern sich die Arbeitsabläufe im Versicherungswesen erheblich. Welche Folgen dies für die interne Organisation und die Arbeit der Beschäftigten hat, wird die Personalratsvorsitzende Bettina Unger von der DAK Gesundheit ansprechen. Sie stellt die Regelungsbedarfe für gute digitale Arbeit in den Vordergrund.

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31.05.2018

Crowdworker und digitale Nomaden
Sarah Bormann, ver.di Bundesverwaltung

Mit der Cloud und dem Internet of Things entstehen neue offene Räume, in denen alles mit allem vernetzt und in Beziehung gebracht werden kann. Die Cloud hat sich vom technischen Hosting- und Service-Modell weiterentwickelt. Mit neuen plattformbasierten Geschäftsmodellen sind Crowdsourcing und Cloudworking entstanden. Sarah Bormann von ver.di wird über das BMBF-Projekt Cloud und Crowd“ referieren und darlegen, wie Online-Plattformen zu Arbeitsräumen werden, die andere Formen der Arbeitsregulierung erfordern.

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07.06.2018

Neue Arbeitsformen jenseits tradierter Arbeits- und Betriebsverfassung: Leiharbeit und Werkverträge als Herausforderung für die Mitbestimmung
Johannes Katzan, IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

Mit der Entgrenzung von Betrieben und dem Outsourcing von Tätigkeiten im Kontext neuer hybrider Wertschöpfungszusammenhänge wurden Leiharbeit und Werkverträge enorm ausgeweitet. Leiharbeit als Arbeitnehmerüberlassung hat viele Zeitarbeitsfirmen produziert, die mittlerweile über eigene Tarifverträge verfügen. Anders ist dies bei Werkverträgen. Johannes Katzan von der IG Metall Bezirksleitung wird die Herausforderung für die Mitbestimmung an zwei Bereichen, der Kontraktlogistik und den Entwicklungsdienstleistern vor-stellen.

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14.06.2018

Innovative Dienstleistungs- und Arbeitsforschung im Digitalisierungspro-zess: Anforderungen an die Wissenschaft
Michael Fischer, ver.di Bundesverwaltung
    
Was kann und will die Wissenschaft als Innovationsmotor im Digitalisierungs-prozess leisten? Mit dieser Frage wird sich Michael Fischer von ver.di befas-sen. Oft ist von einer „dritten Säule“, der „Third Mission“ die Rede, die die Wissenschaft zur Gesellschaft öffnen soll. Wie sollte sich die Dienstleistungs- und Arbeitsforschung neu ausrichten, um ihre gesellschaftliche Problemlö-sungskompetenz zu erhöhen?

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21.06.2018

Qualifizierungsinitiativen im Digitalisierungsprozess
Bernd Kaßebaum, Mitglied im wissenschaftlichen Beraterkreis für Bildungs-fragen der Gewerkschaften IG Metall und ver.di

Ohne eine Qualifizierungsoffensive für die digitale Arbeit der Zukunft, so heißt es oftmals, werden etliche Unternehmen den Anschluss im Strukturwan-del verlieren. Welche Berufe und Kompetenzen gehören zu den Digitalisie-rungsverlierern, welche werden zu Gewinnern? Im Internet of Things kann Ar-beiten aus der Technikperspektive IT- und KI-Experten ebenso wie monotone Einfacharbeit und Clickwork produzieren. Bernd Kaßebaum vom wissen-schaftlichen Beraterkreis IGM/ver.di betont, dass die Qualifizierung für den Ausbau der sozialen Kompetenz im Umgang mit den digitalen Herausforde-rungen oftmals zu kurz kommt.   

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28.06.2018

Was verändert Agiles Arbeiten für die Beschäftigten. Welche Herausfor-derungen ergeben sich für die Mitbestimmung?
Eva Stassek, IG Metall Braunschweig

Das Thema „Agiles Arbeiten“ steht beim Vortrag von Eva Stassek von der IG Metall Braunschweig im Vordergrund. Agil ist das Gegenteil von schwerfäl-lig, träge, unbeweglich. Zwar ist die agile Bewegung zurzeit vor allem in der IT-Welt mit Methoden wie Scrum und Kanban zu finden, sie hält aber zuneh-mend auch bei Dienstleistungs- und Industrieunternehmen Einzug wie Beispie-le zeigen werden. Was bedeutet das für die Teamarbeit und für die Beschäftig-ten und welche Herausforderungen ergeben sich für die Mitbestimmung, wenn agile Methoden eingeführt werden?

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