In der Führung durch die aktuelle Ausstellung "Ausgehoben! Realismen von Aristide Maillol bis Gruppe ZEBRA. Die Sammlung Straßner der Technischen Universität Braunschweig" stehen Künstler*innen im Vordergrund, deren Werke während des Nationalsozialismus als „entartet“ diffamiert, aus Ausstellungen verbannt und vielfach zerstört wurden oder die bis heute verschollen sind. Im Zentrum stehen die Schicksale von Hans Purrmann, Maria Caspar-Filser, Ida Kerkovius, Lovis Corinth und weiterer Künstler*innen, die unter Repressionen litten, ihre Existenzen verteidigen, ins Exil fliehen mussten oder sogar, wie Rudolf Levy, ermordet wurden.
Diesen Biografien steht die Geschichte des Sammlungsinitiators Ernst Straßner gegenüber, der 1933 der NSDAP beitrat und sich durch sein opportunes Verhalten berufliche Vorteile sicherte. Straßners Rolle kontrastiert mit dem Mut und der künstlerischen Integrität jener, die er einst sammelte – und die heute stellvertretend für zahllose Opfer der NS-Kunstpolitik stehen.
Dr. Laura Breede ist Kunstwissenschaftlerin und als Projektmitarbeiterin im Universitätsarchiv der TU Braunschweig für die Erschließung und Sichtbarmachung der Sammlung Straßner verantwortlich. Im Rahmen des Projekts kuratierte sie die Ausstellung „Ausgehoben!“ im Städtischen Museum Braunschweig und gab einen begleitenden Ausstellungs- und Sammlungskatalog heraus. Neben ihrer Tätigkeit an der TU Braunschweig ist sie als freiberufliche Kunstvermittlerin tätig.
Jahre im Schatten: Eine Reihe zum Erinnern an mutige Stimmen
Im Widerstand gegen das NS-Regime zeigten zahlreiche Menschen außergewöhnlichen Mut. Viele dieser Widerständigen – unter ihnen auch Schriftsteller*innen, Künstler*innen, Angehörige von Gewerkschaften, Jurist*innen – organisierten sich im Geheimen oder übten sogar offen Kritik. Einige Namen bleiben bis heute bekannt: die Geschwister Scholl, Bertolt Brecht, Stauffenberg. Viele andere Geschichten und Namen blieben jedoch im Verborgenen oder wurden vergessen.
Im Wunsch, Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit zu bewahren, bezahlten diese Menschen einen hohen Preis: Verfolgung, Folter oder mit dem eigenen Leben. Sie bleiben ein Beweis dafür, dass selbst angesichts der überwältigenden Gewalt und des entsetzlichen Terrors des Nationalsozialismus immer ein Funke an Menschlichkeit, Zivilcourage und Hoffnung überlebte.
Gerade heute ist es wichtig, an diese Stimmen aus der Vergangenheit zu erinnern und gleichermaßen über unsere Gegenwart nachzudenken.
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