Diskriminierung in der Arbeitswelt - Erkennen und Handeln

Menschen erfahren Diskriminierung in allen Lebensbereichen – auch in der Arbeitswelt.

Nach der internationalen „Diversity and Inclusion Study 2019“ erleben Beschäftigte in Deutschland Diskriminierung bei der Arbeit insbesondere aufgrund des Geschlechts, des Alters und rassistischer Zuschreibungen. Viele weitere Faktoren können zu Benachteiligung und Ausschluss führen, bspw. Behinderung, Religion, sexuelle Identität und Aussehen. Besonders wenn es immer wieder zu Diskriminierungen kommt, kann dies ernsthafte gesundheitliche und biografische Folgen haben. So führen Diskriminierungserfahrungen häufig zu einem erhöhten Stressempfinden, Depressionen, Schlafstörungen, Selbstzweifeln und Unzufriedenheit.

Zum Schutz vor Diskriminierung im Arbeitsleben wurde 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Deutschland verabschiedet. Laut Gesetz darf niemand aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden.

Dennoch kommt es beim Zugang zu Beschäftigung bzw. am Arbeitsplatz immer wieder zu Diskriminierung. Ob sexuelle Belästigung, die fehlende Entgeltgleichheit für gleichwertige Tätigkeiten oder rassistische Beleidigungen: Arbeitgeber*innen, Beschäftigte und Interessenvertretungen sollten nicht nur ihre Rechte und Pflichten kennen, sondern auch einen diskriminierungskritischen und diversitätssensiblen Umgang praktizieren und wissen, wie sie in solchen Fällen reagieren können.

Genau darum ging es auf der Jahrestagung der Kooperationsstellen Hochschulen – Gewerkschaften Niedersachsen und Bremen. In Vorträgen und Workshops haben wir uns u.a. mit rechtlichen Aspekten und verschiedenen Diskriminierungsdimensionen auseinandergesetzt und gemeinsam Handlungsoptionen ausgelotet.

Das Thema ist überall wichtig und so fand die Tagung in diesem Jahr an zwei Orten statt:
am 9. Juni in Braunschweig (Teil1) und am 5. Juli in Oldenburg (Teil 2).
Hier erhalten Sie das gesamte Tagungsprogramm als PDF.

Programm in Braunschweig am 09.06.2022

10:00 - 10:30 Uhr Begrüßung
Prof.in Dr. Angela Ittel, Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig
 
10:30 - 11:20 Uhr Vortrag: Diskriminierung in der Arbeit
Dr.in Astrid Biele Mefebue, Vertretungsprofessorin (2017-2022) „Soziologie der Diversität“ am Institut für Diversitätsforschung, Georg-August-Universität Göttingen

11:40 - 12:30 Uhr, Vortrag: Vorstellung des AGG für die Arbeit von Interessenvertretungen
Helga Nielebock, 1996 – 2018 Abteilungsleiterin der Abteilung Recht beim DGB Bundesvorstand

13:30 - 16:00 Uhr, Parallele Workshops inkl. Pause   

Diskriminierung am Arbeitsplatz – Wie können wir dem strukturell begegnen?
Dr. Mark Haarfeldt ist Bildungsreferent beim DGB Bildungswerk BUND und Projektleiter von „Demokratie in der Arbeitswelt stärken“

Behinderung und chronische Erkrankung in der Arbeitswelt
Heimo Linnemann ist in der IG-Metall engagiert und Schwerbehindertenvertreter bei Thyssen Krupp

Zu jung? Zu alt? – Altersdiskriminierung im Betrieb
Prof. Dr. Klaus Rothermund ist Professor für Allgemeine Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Mit seinem Team forscht er zu Alterseffekten und Altersdiskriminierung

16:00 - 17:00 Uhr, Auswertung: Was nehmen wir mit aus den Workshops?
Podium mit den Workshopleitenden

Aktuelles

Kooperationspartner*innen

  • DGB
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  • TU Clausthal
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