Die zunehmend heterogene Zusammensetzung der Studierenden, die Neuordnung der Studiengänge wie auch geänderte Anforderungen des Arbeitsmarktes haben das Studium in den vergangenen Jahren nachhaltig verändert. Die Entwicklung erfordert nicht zuletzt neue Konzepte im Lehrbetrieb der Hochschulen. Dieser Aufgabe trägt auch der zwischen dem Land Niedersachsen und den niedersächsischen Hochschulen im Jahr 2013 geschlossene Hochschulentwicklungsvertrag Rechnung. Vereinbart wurde darin u.a., dass die Hochschulen "(...) neue Lehr-Lernkonzepte im Rahmen einer 'Qualifizierungs- und Weiterbildungsoffensive Hochschuldidaktik'" entwickeln, "um die Quote der Studienabbrecher zu senken und die Studienbedingungen zu verbessern".
Mit verschiedenen Förderprogrammen unterstützen Bund und Länder zahlreiche Hochschulen, die für unterschiedliche Fächer- und Studierendengruppen vielfältige Projekte entwickeln und Ideen umsetzen. Diese Initiativen scheinen für eine zunehmende Bedeutung der Lehre zu sprechen, die üblicherweise doch häufig eine eher randständige Rolle spielt und hinter dem Forschungs- und Wissenschaftsbetrieb weit zurücksteht. Kann damit von dauerhaften und umfassenden Innovationen in der Lehre ausgegangen werden, die die Belange der Studierenden stärker berücksichtigen als bisher? Gelingt es dabei, trotz vorgegebener Studienstrukturen und straffer Studienplätze, Raum für Eigeninitiative und selbstständige Projekte im Lehrbetrieb zu schaffen? Inwieweit werden neue Konzept auf breiter Basis in den Studiengängen und Instituten akzeptiert und umgesetzt, inwieweit bleiben sie eher sporadisch und als Ausnahmen ausgewählten Gruppen vorbehalten? Welche Gruppen und Rahmenbedingungen befördern Innovationen, welche erschweren sie? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Tagung. Sie zielt darauf, die komplexen Problemstellungen und Herausforderungen in der Hochschullehre sowohl im Überblick zu diskutieren als auch einzelne Projektvorhaben verschiedener Hochschulen kennenzulernen.
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