Industrieprodukte sind ohne Rohstoffe nicht zu denken. Die Gewinnung von
Rohstoffen, ihre Verarbeitung, ja selbst die Produkte können Gefahren bergen.
Dies gilt insbesondere für die chemische Produktion, die trotz endlicher Ressourcen noch immer ganz überwiegend auf Rohöl basiert. Eine doppelte Krise zeichnet sich ab: In der industriellen Produktion werden häufig gefährliche
oder schädliche Stoffe eingesetzt, und das Rohöl selbst geht absehbar zur
Neige. Welche Alternativen gibt es also? Kann man mit »natürlichen« Produktionsweisen die Widersprüche einer effizienten, aber fossile Rohstoffe verbrauchenden chemischen Industrie überwinden?
Der Chemiker und Unternehmer Dr. Hermann Fischer, Befürworter einer
»solaren Chemie« und Prof. Dr. Henning Hopf, Professor em. für organische
Chemie von der Technischen Universität Braunschweig, werden über diese
Frage diskutieren.
Moderation: Prof. Dr. Petra Mischnick, TU Braunschweig
Dr. Hermann Fischer ist seit den 1970er-Jahren ein prominenter Befürworter der Erforschung, Entwicklung und Herstellung von Naturfarben und -produkten chemisch-technischer Alltagsprodukte aus solaren Grundstoffen. Im Jahre 1983 gründete er die Firma AURO Pflanzenchemie AG. Er erhielt u.a. den Umweltpreis von »Friends of the Earth« und wurde 1992 von WWF und Capital zum Ökomanager des Jahres gewählt. 1994 erhielt er den B.A.U.M.-Umweltpreis und 1996 den Umweltpreis der Niedersächsischen Landesregierung. 2012 erschien sein Buch »Stoff-Wechsel. Auf dem Weg zu einer solaren Chemie für das 21. Jahrhundert«.
Prof. Dr. Henning Hopf promovierte in Chemie an der Universität Madison und wurde nach einigen Zwischenstationen 1978 zum Professor für organische Chemie an die Technische Universität Braunschweig berufen. Er ist seit 2006 im Ruhestand. Er war u.a. Kurator im Fonds der Chemischen Industrie (2002 - 2008) und Präsident der GDCh (2004 - 2005) und hat ein großes und vielfach
preisgekröntes wissenschaftliches Oeuvre vorzuweisen.
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