Die heutige Konfektionsindustrie, d.h. die arbeitsteilige und standardisierte Produktion von Textilien, schafft in den ärmeren Ländern unmenschliche Arbeitsbedingungen.
Dabei ist die Entstehung der Konfektionsbekleidung zwiespältig: Einerseits »demokratisierte« sie in gewisser Weise die Bekleidung, weil Mode für einen Massenmarkt zugänglich wurde und auch die Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerungen erfüllte. Andererseits normiert sie bis in die Gegenwart hinein die Körper und öffnet durch das Wechselspiel von Mode und Norm den Weg in die Überproduktion.
Für unsere billigen Textilien erkranken und sterben aufgrund von mangelndem Arbeitsschutz und giftigen Stoffen in den Textilien in den Niedriglohnländern heute Menschen. Der Schadstoffgehalt wurde in den letzten Jahren auch in den reichen Ländern problematisiert. Die Arbeitsbedingungen und die Ausbeutung durch Niedriglöhne fallen dagegen nur dann auf, wenn es zu Katastrophen wie dem Brand einer Textilfabrik in Bangladesch kommt. Die Produktion und das Konsumieren von Textilien sind also ein globales Problem. Vor diesem Hintergrund stellen wir folgende Fragen:
- Wie sind die Produktionsbedingungen aktuell in der Bekleidungsindustrie,
besonders in den sogenannten Niedriglohnländern?
- In welchem globalen Zusammenhang steht die Textilproduktion? Welchen
Beitrag leisten wir als Verbraucher_innen zu den aktuellen Zuständen und
können wir/kann die Politik das ändern?
- Was fesselt uns an Kleidungsnormen?
- Wie verändert sich die Produktion durch Vermessung und Digitalisierung?
- Welche Geschichte hat die Konfektionsindustrie und wie prägt diese die
Gegenwart?
Diskussion mit Cornelia Koch und Dr. Daniela Döring
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